23. Benefizkonzert des Musikvereins Daun 1876 e.V.

Ausführende: Musikverein Daun 1876 e.V.

Leitung: Michael Frangen

Saxophon-Quartett Saxoforte: Wilfried Umbach, Markus Laux, Matthias May und Walter Eich

Moderation: Helmut Schmitt, Ulmen

Bericht: Peter Fiedler

Fotos: © Birgit Fiedler, 2010

Die vielen Besucherinnen und Besucher in der gut gefüllten St. Nikolauskirche in Daun am 30.12.2010 haben gezeigt, dass das Benefizkonzert des Musikvereins Daun 1876 e.V. "zwischen den Tagen"  zum festen Bestandteil vieler Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber in und um Daun gehört. Michael Frangen hatte wieder ein ansprechendes Programm zusammengestellt und in wochenlanger Arbeit mit den Musikerinnen und Musikern des Orchesters einstudiert.

Benfizkonzert 2010, Dechant Ludwig GödertAls "Hausherr" der St. Nikolauskirche begrüßte der ehemalige Pfarrer der Pfarrei St. Nikolaus, Ludwig Gödert, die Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher. Er bedankte sich beim Musikverein Daun für die Unterstützung der unterschiedlichsten Projekte durch die bisherigen Benefizkonzerte.

Benefizkonzert 2010, Musikverein DaunDas Orchester des Musikvereins Daun eröffnete das Konzert mit dem Stück Song of Adoration. Wörtlich übersetzt heißt dies: "Das Lied der Anbetung“. Die Liedbearbeitung basiert auf dem alten katholischen Kirchenlied "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“. Joachim Neander schrieb 1680 diesen Text zu einer bereits im Kirchenkreis Stralsund um das Jahr 1670 existierenden Melodie, deren Komponist unbekannt ist.

"Herz und Mund und Tat und Leben" ist eine geistliche Kantate von Johann Sebastian Bach, die am Fest Maria Heimsuchung am 02. Juli 1723 in Leipzig uraufgeführt wurde. Aus der wohl beliebtesten aller Bach-Kantaten hatten die Musikerinnen und Musiker als nächstes Musikstück den zweiten Teil "Jesus bleibet meine Freude“ in einer Bearbeitung von Philip Sparke unter den Titel Jesu, Joy of man’s desiring aufgelegt. 

Benefizkonzert 2010, Helmut SchmittEiner der wohl großartigsten Lob-Preis-Gesänge stammt aus der Feder des 1685 in Halle an der Saale geborenen deutsch-britischen Komponisten Georg Friedrich Händel. In nur 21 Tagen vollendete er das komplette Oratorium "Messias“ mit dem großartigen Chor "Halleluja“, das im April 1742 unter seiner Leitung in Dublin uraufgeführt wurde. Das Orchester des Musikvereins Daun brachte als weiteren Programmpunkt den Chor "Halleluja" in einer Bearbeitung von Philipp Sparke mit dem Titel HALLELUJAH CHORUS zu Gehör.

Auf eindrucksvolle Weise kündigte der Moderator des Abends, Helmut Schmitt, die Ouvertüre zu der weltberühmten Märchenoper "Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck nach dem gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm an. Das Abendgebet, welches die beiden Kinder in dem Märchen sogar noch sprachen, als sie sich im Wald verirrt und sich zur Nachtruhe unter einem Baum niederlegt hatten, trug Helmut Schmitt als Solo-Gesangseinlage gekonnt vor.

Abends will ich schlafen geh’n, Vierzehn Engel mit mir geh’n.
Zwei zu meinen Häupten,
zwei zu meinen Füßen,
zwei zu meiner Rechten, zwei zu meiner linken, 
zweie die mich decken, zwei die mich wecken,
zweie die mich weisen, zu Himmels-Paradeisen.

Dafür erhielt er einen besonderen Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer und natürlich von den Musikerinnen und Musikern, die von der gekonnten Gesangseinlage sichtlich überrascht waren.

Benefizkonzert 2010, HornsatzEngelbert Humperdinck wurde 1854 in Siegburg geboren, machte in Paderborn sein Abitur und studierte danach an der Kölner Musikhochschule. Er gilt als einer der letzten Deutschen Komponisten der Spätromantik. 1921 starb er in Neustrelitz. Seine Märchenoper "Hänsel und Gretel“ hat ihm zu Weltruhm verholfen und ihn Zeit seines Lebens finanziell unabhängig gemacht. Die Ouvertüre zur Oper wurde von Reiner Lüghausen für Blasorchester bearbeitet. Benefizkonzert 2010, Klarinettensatz

Helmut Schmitt lud das Publikum ein, mir in den Märchenwald und zum Knusperhäuschen zu gehen und Hänsel und Gretel zu erleben.

Als besonderer Punkt stand an diesem Abend der Beitrag des Saxophon-Quartetts Saxoforte auf dem Programm. Die Zuhörerinnen und Zuhörer konnten die Klangvielfalt der Saxophone erleben.

Benefizkonzert 2010, SaxoforteWilfried Umbach, Markus Laux, Matthias May und Walter Eich brachten als erstes die Bach-Sinfonie Nr. 3 von Johann Christian Bach zu Gehör.

Als zweiten Beitrag spielten sie ein aus dem 13. Jahrhundert stammendes walisisches Wiegenlied mit dem Titel SUO GAN, dessen Komponist und der Texter nicht bekannt sind. Helmut Schmitt trug die Textübersetzung dieses walisischen Kunstschatzes vor.

Zart umschlungen liegt mein Baby, - hier an meiner Mutterbrust.
Bist geborgen, wie im Nestchen, - meiner Liebe stets bewusst.

Bist im Schlafe völlig sicher, - Hass der Welt erreicht dich nicht.
Liebstes Kindlein, schlafe selig, - Mutters Herzton wieget dich.

Schlafe friedlich heute Abend, - schlaf, o schlafe federleicht.
Welch ein Anblick ist dein Antlitz, - dein Gesichtchen engelsgleich.
Strahlt dein Lächeln aus dem Dunkeln, - bist du Ruhe, Sand und Meer.
Strahlst ins Leben deine Sehnsucht, - Mutters Busen stützt dich sehr. 

Krachen, Scheppern, vor der Türe - tobt die See und auch ein Sturm.
Keine Furcht, mein liebstes Kleines - Schutz hast Du in Mutters Turm.
Musst die Fluten nicht befürchten - bist beschützt in meinem Arm.

Kleiner Engel lächle leise, - hier bei mir ohn’ Not und Harm.

Saxoforte verabschiedet sich mit einem Potpourri amerikanischer Weihnachtslieder mit dem Titel American Christmas.

Der Musikverein Daun unter Leitung von Michael Frangen setzte das Programm mit einem sinfonischen Tongemälde aus der Sagenwelt der norwegischen Mythologie aus der Feder des amerikanischen Komponisten Steven Reinecke mit dem Titel FatE of the Gods fort. Das Werk erzählt die Sage von Ragnarök, dem Tag der Entscheidung, auch besser bekannt als die Götterdämmerung. Geheimnisvolle Klänge symbolisieren die Entstehung der Welt, in der Götter und Wesen in Einklang leben. Doch schon bald kündigt sich die Macht des Bösen an und der Kampf zwischen gut und Böse entbrennt und steigert sich dramatisch bis zum Weltuntergang. Alles wird zerstört, mit Ausnahme vom "Baum des Lebens“, der der Sage nach mit seiner Energie eine neue idyllische Welt erschafft, in der es nur das Gute gibt.

Das Orchester des Musikvereins Daun 1876 e.V. verabschiedete sich mit einem Arrangement des amerikanischen Komponisten James L. Hosay. Er hat das aus dem 18. Jahrhundert stammende, französische Weihnachtslied mit dem Titel „Les anges sur les campagnes“ musikalisch bearbeitet und neu arrangiert. Nach der Bearbeitung wurde es in Westminster Carol mit Untertitel "Angels we have heard on High“ umbenannt.

Benefizkonzert 2010, Musikverein DaunBevor das Orchester die um den Altar aufgebaute Bühne verließen, lud es die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Mitsingen der beiden Weihnachtslieder "Herbei oh ihr Gläubigen" und "O du fröhliche" ein. Mit Tochter Zion erfüllten die Musikerinnen und Musiker den Wunsch des Publikums nach einer Zugabe.

Die rd. 450 Zuhörerinnen und Zuhörer beim 23. Benefizkonzert des Musikvereins Daun 1876 e.V. in der St. Nikolauskirche in Daun bedankten sich nicht nur mit anhaltendem Applaus für die gekonnten Darbietungen des Orchesters und des Saxophon-Quartetts Saxoforte, sondern auch mit einem beachtlichen Spendenerlös von rd. 1600 Euro, die dem Fond zur Unterstützung der Instrumentalausbildung von Kindern und Jugendlichen zugeführt wurden.

Aus den Mitteln dieses Fonds sollen junge Musikschülerinnen und Musikschüler finanziell bei ihrer musikalischen Ausbildung unterstützt werden. Der Verein erhofft sich dadurch, qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen, damit auch in Zukunft Konzerte dieser Art auf hohem Niveau vom Musikverein Daun in Daun gespielt werden können.

Der große Zuspruch, der sich in Form einer gefüllten St. Nikolauskirche wiederspiegelte, aber auch durch die zahlreichen Glückwünsche von Zuhörerinnen und Zuhörern zu einem ausgewogenen, anspruchsvollen und adäquaten Programm, bestärken den Verein auch in Zukunft an seinem karitativen Engagement festzuhalten.

Programm des Benefizkonzertes 2010

Einladung zum Konzert

Plakat (119 KB)

Berichte der örtlichen Presse:

Trierischer Volksfreund, Ausgabe vom 05.01.2011 (487 KB)

Eifel Zeitung, Ausgabe 1. KW 2011 (198 KB)

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