25. Benefizkonzert des Musikvereins Daun 1876 e.V.

Freitag, 28. Dezember 2012, 20:00 Uhr, St. Nikolauskirche in Daun

Ausführende: Musikverein Daun 1876 e.V.

Leitung: Michael Frangen

Bläser-Ensemble aus Euphonium, Tuba, Klarinettenregister und zwei Trompeten des Musikvereins Daun

Solisten: Michael Frangen, Christian Hilgers (Trompete) und Alexander Kaul (Oboe)

Moderation: Prof. Dr. Wilhelm Seggewiß

Bericht: Peter Fiedler

Fotos: © Peter Fiedler, 2012

Viele Liebhaber konzertanter Blasmusik haben in diesem Jahr beim 25. Benefizkonzert "zwischen den Jahren" des Musikvereins Daun 1876 e.V. den Weg in die St. Nikolauskirche gefunden. Der Dirigent des Dauner Orchesters, Michael Frangen, hatte wieder ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt und mit seinen Musikerinnen und Musikern in wochenlanger Probearbeit einstudiert.

25. Benefizkonzert, MV Daun

25. Benefizkonzert, Begrüßung durch Pfarrer HoffmannPfarrer Ludwig Hoffmann begrüßte die vielen Gäste und machte deutlich, dass es für die Pfarrgemeinde in den Jahren seit 1988 selbstverständlich war, die Kirche für die gemeinnützigen Konzerte zur Verfügung zu stellen.

25. Benefizkonzert, Moderator Prof. Dr. SeggewißDer Moderator des Abends, Prof. Dr. Wilhelm Seggewiß, begrüßte die Zuhörerinnen und Zuhörer im Namen des Musikvereins Daun. Er wies darauf hin, dass dieses Konzert bereits ein Silberjubiläum ist, die gleiche Frische, Spielfreude und musikalische Vielfalt atmen wird, wie alle Konzerte zuvor. Ganz herzlich dankte er im Namen des Musikvereins Daun der Pfarrgemeinde und ihrem Pfarrer Ludwig Hoffmann, dass auch dieses Konzert wieder in St. Nikolaus aufgeführt werden konnte. In seiner bereits bekannten lockeren, aber nicht weniger sachkundigen Art führte er weiter durch das Programm.

Das Orchester unter Leitung seines Dirigenten Michael Frangen eröffnete das Konzert mit der Fanfare Entrance of the Queen von Teodoro Aparício-Barberán. Dieser spanische Komponist hat dort ein echt iberisches Feuerwerk abbrennen lassen – mit gewagten neuen Harmonien und vielfältiger Überlagerung der Register. Welche Königin nun eingezogen ist bleibt offen, vielleicht die spanische. Wir können aber durchaus auch sagen, dass hier die Himmelskönigin eingezogen ist.

Beim nächsten Stück blieb das Orchester mit dem Huldigungsmarsch des norwegischen Komponisten Edvard Grieg in einer Bearbeitung von J. P. Molenaar bei den Königshäusern. Der Marsch stammt aus einer Sammlung von Musikstücken, die Edvard Grieg zum Schauspiel Sigurd Jorsalfar geschrieben hat. Sigurd I. Jorsalfar war König in Norwegen, der sich am 1. Kreuzzug im Jahre 1095 beteiligt hatte. Daher erhielt er den Beinamen Jorsalfar, das heißt der Jerusalemfahrer.

25. Benefizkonzert, Solist Alexander Kaul, OboeNach diesem großen Pathos folgte mit dem Solo für Oboe White Light des englischen Komponisten Philip Sparke eine ruhigere Musik. Weiß ist die japanische Glücksfarbe. Die Musik ist daher heiter und hell, mit einfachen Dur- und Mollakkorden, fast wie eine Pastorale, ein weihnachtliches Hirtenstück. Das Publikum wurde dabei verzaubert durch den Klang einer Oboe, gespielt von Alexander Kaul. Komponisten schätzten immer die Oboe, da sie in ihrer Ausdruckskraft der menschlichen Stimme ähnlich ist – ob es nun um die Darstellung von traurigen oder freudigen Affekten geht. 

Dem Solo für Oboe folgte die Musik zum Schauspiel L’Arlesienne des Komponisten Georges Bizet in einer Bearbeitung von Herman Finck. Bizet komponierte 27 kurze Musiknummern. Daraus sind nun hier 4 Sätze zu der aufgeführten Suite Nr. 2 zusammengestellt und für sinfonisches Blasorchester arrangiert worden. Zu Beginn eine Pastorale, ein eher melancholisches Hirtenstück mit einem kurzen, flotten Tanzteil, als zweites das Intermezzo mit schwermütigen Melodien. Das dritte Stück ist ein Menuett, also ein langsamer Schreittanz im Dreivierteltakt und zum Schluss die Farandole, ein schneller provenzalischer Tanz..  

Ein Bläserensemble des Musikvereins Daun, zusammengestellt aus einer Tuba, einem Euphonium, dem Klarinettenregister und zwei Trompeten, brachte das Stück CANTATA BWV 78 von Johann Sebastian Bach in einer Bearbeitung von Albert Loritz zu Gehör. Die Kantate BWV 78 - Jesu, der du meine Seele - führte J.S. Bach am 14. Sonntag nach Trinitatis, also nach Dreifaltigkeit, im Jahre 1724 zum ersten Mal in Leipzig auf. Die Solotrompeten spielten Michael Frangen und Christian Hilgers.

25. Benefizkonzert, Solisten Christian Hilgers und Michael Frangen, Trompete25. Benefizkonzert, Bläserensemble

Der Komponist Brant Karrick hat die musikalische Form der irischen Jig genommen und darin zwei berühmte Choräle von Johann Sebastian Bach zu dem Musikstück  J. S. JIG verarbeitet. Die beiden Choräle, die die melodische Grundstruktur der Jig bilden sind "Jesus bleibet meine Freude" und "Was Gott tut, das ist wohlgetan".  Bemerkenswert ist, dass der Komponist vielfältige Perkussionsinstrumente einsetzte, wie Triangel, Glockenspiel, Tamburin, Cabasas, Claves, Rods, die auch das Dauner Orchester bei seinen Darbietungen erklingen ließ.

Die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Daun beendeten ihr Konzertprogramm mit  SYMPHONIC VARIATIONS ON ´IN DULCI JUBILO´, einer sinfonischen Variation über das Lied “In dulci jubilo” des amerikanischen Komponisten Claude Thomas Smith.  Der Komponist hat ein lebendiges, farbiges Werk geschaffen – mit verfremdeten Jazz-ähnlichen Rhythmen und vollem Schlagzeugeinsatz..

Bevor das Orchester die um den Altar aufgebaute Bühne verließ, lud es die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Mitsingen der beiden Weihnachtslieder Engel haben Himmelslieder auf den Feldern angestimmt  und  Tochter Zion, beide in einer Bearbeitung von Michael Frangen, ein.

25. Benefizkonzert, MV Daun

Mit White Christmas von Irving Berlin in einer Bearbeitung von Naohiro Iwai erfüllte das Orchester den Wunsch des Publikums nach einer Zugabe. Als zweite Zugabe brachten sie zum Schluss nochmals Tochter Zion zu Gehör.

Die Zuhörerinnen und Zuhörer beim 25. Benefizkonzert des Musikvereins Daun 1876 e.V. in der St. Nikolauskirche in Daun bedankten sich nicht nur mit anhaltendem Applaus für die gekonnten Darbietungen des Orchesters, sondern auch mit einem Spendenerlös von rd. 1.500 Euro, die je zur Hälfte der Integrativen Kindertagesstätte Daun für die Beschaffung von neuen Gymnastikmatten für deren Turnhalle und dem in diesem Jahr gegründeten Jugendorchester des Vereins zur Verfügung gestellt werden.

Der große Zuspruch, der sich in Form einer gefüllten St. Nikolauskirche wiederspiegelte, aber auch durch die zahlreichen Glückwünsche von Zuhörerinnen und Zuhörern zu einem ausgewogenen, anspruchsvollen und adäquaten Programm, bestärken den Verein, auch in Zukunft an seinem karitativen Engagement festzuhalten.

Programm des Benefizkonzertes 2012

Plakat

Mitwirkende Musikerinnen und Musiker

Trierischer Volksfreund, Ausgabe vom 24. Januar 2013 (209 KB)

Eifel Zeitung, Ausgabe 4. KW 2013 (280 KB)

Wochenspiegel, Ausgabe 13. Februar 2013 (205 KB)

 

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