24. Benefizkonzert des Musikvereins Daun 1876 e.V.
Freitag, 30. Dezember 2011, 20:00 Uhr, St. Nikolauskirche in Daun
Ausführende: Musikverein Daun 1876 e.V.
Leitung: Michael Frangen
Klarinetten-Ensemble des Musikvereins Daun: Leitung: Wilfried Umbach
Moderation: Prof. Dr. Wilhelm Seggewiß
Bericht: Peter Fiedler
Fotos: © Birgit Fiedler, 2011
Liebhaber konzertanter Blasmusik haben auch in diesem Jahr beim Benefizkonzert "zwischen den Jahren" des Musikvereins Daun 1876 e.V. die St. Nikolauskirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Sie sollten nicht enttäuscht werden. Der Dirigent des Dauner Orchesters, Michael Frangen, hatte wieder einmal ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt und mit seinen Musikerinnen und Musikern in wochenlanger Probearbeit einstudiert.
Pfarrer Ludwig Hoffmann, Hausherr der St. Nikolauskirche, zeigte sich bei der Begrüßung der vielen Gäste erfreut, vor einer so reich gefüllten Kirche sprechen zu dürfen. Bezogen auf das vom Orchester gewählte Programm meinte er, dass der Herrgott sicher auch an dieser Musik Gefallen finde, auch wenn es sich nicht unbedingt um sakrale Musik handele.
Der Moderator des Abend, Prof. Dr. Wilhelm Seggewiß begrüßte die Zuhörerinnen und Zuhörer im Namen des Musikvereins Daun und führte in seiner bereits bekannten lockeren aber nicht weniger sachkundigen Art durch das Programm.
Das Orchester unter Leitung seines Dirigenten Michael Frangen eröffnete das Konzert mit der Feuerwerks-Musik von Georg Friedrich Händel in einer Bearbeitung von Edmund Löffler.
Das Werk wurde am 27. April 1749 bei einem Feuerwerk aus Anlass eines großen Festes König Georg II zum Friedensschluss im österreichischen Erbfolgekrieg uraufgeführt. Es ist eine Gelegenheitsmusik von gigantischem Ausmaß. Die ursprüngliche Besetzung von 40 Trompeten, 20 Hörnern, 16 Oboen, 16 Fagotte und 8 Pauken konnte zwar nicht "ganz" erreicht werden, dennoch meisterte das Dauner Orchester das Stück in fünf Sätzen in hervorragender Weise.
Als nächstes Stück stand die Nussknacker -Suite von Peter Iljitsch Tschaikowski in einer Bearbeitung von James Curnow auf dem Programm. Der Musik liegt das Zaubermärchen “Nussknacker und Mausekönig” des romantischen Dichters Ernst Theodor Amadeus Hoffmann aus dem Jahre 1816 zugrunde. Tschaikowski komponierte 1892 nach dieser Vorlage ein großes Ballett, das zum Standard aller großen Tanztheater gehört. Der Komponist selbst nahm aus dem umfangreichen Werk acht Titel heraus und fasste sie zu einer Suite, zu einer Folge von einer Ouvertüre und sieben Tänzen zusammen. Diese Nussknacker-Suite eroberte fortan die Herzen aller Musikfreunde. Der Moderator folgte dem Wunsch des Dirigenten Michael Frangen und seines Orchesters und erzählte zu den einzelnen Tänzen das Märchen vom “Nussknacker und Mausekönig”. Wilhelm Seggewiß hatte es geschafft, die Erzählung des Märchens so zu kürzen, dass Erzählung und die musikalische Darbietung des Orchesters kurzweilig blieben ohne den Inhalt des Märchens zu verfremden.
Wilfried Umbach hatte mit dem Klarinetten-Ensemble des Musikvereins Daun das Stück HUMORESQUE von Anton Dvorák in einer Bearbeitung von Bela Kovács einstudiert. Mit der wundervollen Art des Vortrags haben die Klarinettistinnen und Klarinettisten des Dauner Orchesters gezeigt, dass diese Instrument für einen solchen Vortrag bestens geeignet ist.
Die Musikerinnen und Musiker setzten ihr Programm mit Ross Roy, Overture for Band des niederländischen Komponisten Jacob de Haan fort. De Haan begann mit dem Spiel des Flügelhorns, absolvierte die Musikhochschule in Leeuwarden und ist heute als Komponist in Rotterdam tätig. Neben symphonischer Blasmusik komponierte er auch zwei Messen und festliche Weihnachtsmusik. Ross Roy ist der Name einer Schule in Brisbane, Australien. Jacob de Haan betrachtet Ross Roy in dieser Komposition als eine Metapher für die Jahre (ein Monument in der Zeit), die man in der Schule verbringt, wo ja die Persönlichkeit eines Menschen zu einem großen Teil gebildet wird.
Als nächstes stand Omisoka – New Year’s Eve – des japanischen Komponisten Itaru Sakai auf dem Programm. Omisoka ist in Japan der Name für den letzten Tag des Jahres. Omisoka ist ein großer Feiertag in Japan. Nach der Reinigung kleidet man sich festlich, trifft sich mit Freunden zu einem reichlichen Mahl mit typischen Speisen und Getränken. Um Mitternacht besucht man dann einen heiligen Schrein, um Gott die Ehre zu erweisen.
Die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Daun beendeten ihr Konzertprogramm mit SYMPHONIC PRELUDE ON ADESTE FIDELIS von Claude Thomas Smith. "Adeste Fideles, laeti triumphante, venite, venite in Bethlehem" – "Herbei, o ihr Gläubigen, fröhlich triumphierend, o kommet, o kommet nach Bethlehem!" Ein Weihnachtslied, das erst im 18. Jahrhundert. in England entstand, aber schnell den Weihnachtsfestkreis eroberte. Der amerikanische Komponist Claude Smith hat ein sinfonisches Vorspiel geschrieben, das dieses Lied bejubelt.
Bevor das Orchester die um den Altar aufgebaute Bühne verließ, lud es die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Mitsingen der beiden Weihnachtslieder Engel haben Himmelslieder auf den Feldern angestimmt in einer Bearbeitung von Michael Frangen und Es ist ein Ros entsprungen ein. Mit Tochter Zion erfüllten die Musikerinnen und Musiker den Wunsch des Publikums nach einer Zugabe.
Die rd. 450 Zuhörerinnen und Zuhörer beim 24. Benefizkonzert des Musikvereins Daun 1876 e.V. in der St. Nikolauskirche in Daun bedankten sich nicht nur mit anhaltendem Applaus für die gekonnten Darbietungen des Orchesters und des Klarinetten-Ensembles, sondern auch mit einem beachtlichen Spendenerlös von rd. 2.000 Euro, die der Familie des seit seiner Geburt schwerstbehinderten Marvin Würtz für den Einbau eines Aufzuges in ihrem Haus in Meisburg zur Verfügung gestellt werden.
Der große Zuspruch, der sich in Form einer gefüllten St. Nikolauskirche wiederspiegelte, aber auch durch die zahlreichen Glückwünsche von Zuhörerinnen und Zuhörern zu einem ausgewogenen, anspruchsvollen und adäquaten Programm, bestärken den Verein auch in Zukunft an seinem karitativen Engagement festzuhalten.
Programm des Benefizkonzertes 2011
Mitwirkende Musikerinnen und Musiker
Berichte der örtlichen Presse:
Trierischer Volksfreund, Ausgabe vom 11. Januar 2012 (164 KB)
Eifel Zeitung, Ausgabe 1. KW 2012 (160 KB)